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cuno_d._ae._jacob [2024/11/26 15:40] klaus-dieter herbst |
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Jacob Cuno (Küne) wurde um 1526 in Döbeln, ca. 40 km südöstlich von Leipzig gelegen, geboren. Das genaue Geburtsjahr kann anhand eines Kirchenbucheintrags nicht ermittelt werden, denn die Kirchenbücher im Kirchenarchiv Döbeln beginnen erst mit dem Jahr 1548 (für diesen am 4. November 2016 gegebenen Hinweis danke ich Sigrid Börner, Kirchgemeinde Döbeln). Über die Eltern und Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Ein Studium begann Cuno im Sommersemester 1544 an der Universität in Leipzig (Erler, 1895, Bd. 1, S. 648 „[1544 Sommersemester.] Iacobus Kuene Doblensis dt. totum 6 ½ gr.“). Aus dem Jahr 1544 der Erstimmatrikulation wird auf das ungefähre Geburtsjahr 1526 geschlossen. Aus dem Eintrag geht auch der ursprünglich deutsche Familienname Küne hervor. Nach rund drei Jahren promovierte Cuno am 14. September 1547 an der philosophischen Fakultät zum Baccalaureus der Freien Künste (Erler, 1895, Bd. 2, S. 699). Im gleichen Verfahren wurde auch → [[steinmetz_moritz|Moritz Steinmetz]], | Jacob Cuno (Küne) wurde um 1526 in Döbeln, ca. 40 km südöstlich von Leipzig gelegen, geboren. Das genaue Geburtsjahr kann anhand eines Kirchenbucheintrags nicht ermittelt werden, denn die Kirchenbücher im Kirchenarchiv Döbeln beginnen erst mit dem Jahr 1548 (für diesen am 4. November 2016 gegebenen Hinweis danke ich Sigrid Börner, Kirchgemeinde Döbeln). Über die Eltern und Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Ein Studium begann Cuno im Sommersemester 1544 an der Universität in Leipzig (Erler, 1895, Bd. 1, S. 648 „[1544 Sommersemester.] Iacobus Kuene Doblensis dt. totum 6 ½ gr.“). Aus dem Jahr 1544 der Erstimmatrikulation wird auf das ungefähre Geburtsjahr 1526 geschlossen. Aus dem Eintrag geht auch der ursprünglich deutsche Familienname Küne hervor. Nach rund drei Jahren promovierte Cuno am 14. September 1547 an der philosophischen Fakultät zum Baccalaureus der Freien Künste (Erler, 1895, Bd. 2, S. 699). Im gleichen Verfahren wurde auch → [[steinmetz_moritz|Moritz Steinmetz]], | ||
- | Zwischen den Studienaufenthalten in Leipzig (bis 1547) und Wittenberg (ab 1553) war Cuno Schulleiter | + | Zwischen den Studienaufenthalten in Leipzig (bis 1547) und Wittenberg (ab 1553) war Cuno Lehrer an der Schule |
Nach dem Studium hielt sich Cuno bis Ende August 1555 in Breslau auf (Klemm, 1976, S. 17). Hier hatte er am 1. März 1555 die Aufzeichnung täglicher Witterungsbeobachtungen begonnen, die er bis zum 31. März 1562 in Berlin fortführte (ebd.). Als Schreibmaterial verwendete er den „Almanach Novum Petri Pitati Veronensis“ (Tübingen 1555). Das Wetterjournal befand sich bis zum Zweiten Weltkrieg in der UB Breslau (Sign. Phys. IV, Qu 530), aus dem der Bibliothekar Dr. Kuhn um 1900 zitierte und dieses Gustav Hellmann brieflich mitteilte, was Fritz Klemm übernommen hat. Das Journal enthält auch biographische Angaben. So schrieb Cuno am 13. November 1555: „Acceptus sum praeter opinionem in Astronomos a Joachimo 2 Electore.“ (zitiert nach Klemm, 1976, S. 17). Demnach wird Cuno an jenem Tag die Bestallung zum Fürstlich-Brandenburgischen Astronomen durch Kurfürst Joachim II. Hektor von Brandenburg (1505–1571) erhalten haben. Zuvor war er im September 1555 in Berlin eingetroffen. Nach der Bestallung bezeichnete er sich als „Churfürstlicher Gnaden zu Brandenburgk Mathematicus“, | Nach dem Studium hielt sich Cuno bis Ende August 1555 in Breslau auf (Klemm, 1976, S. 17). Hier hatte er am 1. März 1555 die Aufzeichnung täglicher Witterungsbeobachtungen begonnen, die er bis zum 31. März 1562 in Berlin fortführte (ebd.). Als Schreibmaterial verwendete er den „Almanach Novum Petri Pitati Veronensis“ (Tübingen 1555). Das Wetterjournal befand sich bis zum Zweiten Weltkrieg in der UB Breslau (Sign. Phys. IV, Qu 530), aus dem der Bibliothekar Dr. Kuhn um 1900 zitierte und dieses Gustav Hellmann brieflich mitteilte, was Fritz Klemm übernommen hat. Das Journal enthält auch biographische Angaben. So schrieb Cuno am 13. November 1555: „Acceptus sum praeter opinionem in Astronomos a Joachimo 2 Electore.“ (zitiert nach Klemm, 1976, S. 17). Demnach wird Cuno an jenem Tag die Bestallung zum Fürstlich-Brandenburgischen Astronomen durch Kurfürst Joachim II. Hektor von Brandenburg (1505–1571) erhalten haben. Zuvor war er im September 1555 in Berlin eingetroffen. Nach der Bestallung bezeichnete er sich als „Churfürstlicher Gnaden zu Brandenburgk Mathematicus“, | ||
Nach der Ernennung zum Hofastronom bzw. Hofmathematiker begann Cuno astronomische Uhren und Instrumente zu bauen. In der 1580 verfaßten „Beschreibung eines künstlichen Newen Astronomischen Uhrwercks“ (anderer Druck, Titel 3) gab er an, sich bereits seit 24 Jahren (das führt auf 1556) mit dem Bau von Uhren und Triebwerken zur Bewegung der Planeten zu beschäftigen (Zinner, 1941/64, S. 409). Er bot verschiedenen Herrschern seine Uhren und Planetarien an, z. B. 1561 dem Herzog Albrecht von Preußen (Thielen, 1953, S. 225, Anm. 67 mit dem Verweis auf zwei Briefe von Cuno an Herzog Albrecht vom 21.1.1557 aus Berlin und 4.7.1561 aus Frankfurt), 1579 dem Herzog Albrecht V. von Bayern (Zinner, 1956/79, S. 285) und 1583 Kaiser Rudolph II., der ihm bereits 400 Kronen (von insgesamt 2000) als Anzahlung im Voraus leistete (Zimmerman, 1887, S. 173, Nr. 4566).\\ | Nach der Ernennung zum Hofastronom bzw. Hofmathematiker begann Cuno astronomische Uhren und Instrumente zu bauen. In der 1580 verfaßten „Beschreibung eines künstlichen Newen Astronomischen Uhrwercks“ (anderer Druck, Titel 3) gab er an, sich bereits seit 24 Jahren (das führt auf 1556) mit dem Bau von Uhren und Triebwerken zur Bewegung der Planeten zu beschäftigen (Zinner, 1941/64, S. 409). Er bot verschiedenen Herrschern seine Uhren und Planetarien an, z. B. 1561 dem Herzog Albrecht von Preußen (Thielen, 1953, S. 225, Anm. 67 mit dem Verweis auf zwei Briefe von Cuno an Herzog Albrecht vom 21.1.1557 aus Berlin und 4.7.1561 aus Frankfurt), 1579 dem Herzog Albrecht V. von Bayern (Zinner, 1956/79, S. 285) und 1583 Kaiser Rudolph II., der ihm bereits 400 Kronen (von insgesamt 2000) als Anzahlung im Voraus leistete (Zimmerman, 1887, S. 173, Nr. 4566).\\ | ||
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1556: ?, Wittenberg, 1557: Georg Hantzsch, Leipzig.\\ | 1556: ?, Wittenberg, 1557: Georg Hantzsch, Leipzig.\\ | ||
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- | Zinner, 1941/64, S. 224, Nr. 2136–2138 und S. 226, Nr. 2169. ZKAAD, 1987–1993, | + | Zinner, 1941/64, S. 224, Nr. 2136–2138 und S. 226, Nr. 2169. ZKAAD, 1987–1993, |
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Erstellt: 02.11.2016\\ | Erstellt: 02.11.2016\\ | ||
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